Agnes Neuhaus
Agnes Neuhaus war geprägt von ihrer tiefen Religiosität und verstand ihr soziales Engagement stets als christlichen Dienst am Nächsten.
Ihre ursprüngliche Gründungsidee hat bis heute nicht an Aktualität verloren: es gibt Lebenslagen und Konfliktsituationen, von denen besonders Frauen betroffen sind, und Frauen können anderen Frauen, Kindern und Familien in sozialen Notlagen wirksam helfen.
Auf ihre Initiative hin wurden gesellschaftlich relevante Konflikte durch den Verein aufgegriffen und öffentlich gemacht. Es war ihr wichtig, sowohl konkrete Hilfen für betroffene Frauen und Kinder zu leisten als auch an der Veränderung und Verbesserung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen mitzuwirken. Sie war Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und Reichstagsabgeordnete und trug maßgeblich zum Zustandekommen des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes im Jahr 1924 bei.
Ihr Engagement fand sehr schnell Aufmerksamkeit und es entstanden im gesamten deutschen Gebiet weitere Ortsvereine. Heute gehören zum bundesweit tätigen Gesamtverein mit Sitz in Dortmund 143 Ortsvereine, etwa 6.700 hauptberufliche Mitarbeiter/innen und ca. 19.000 Mitglieder und ehrenamtlich Tätige. Der Sozialdienst katholischer Frauen ist in 25 Diözesen vertreten.
Kurze Chronik des SkF Bremen
Heute Aktuell arbeiten 25 Hauptamtliche für den SkF Bremen sowie 30 Ehrenamtliche, von denen 13 zugleich SkF-Mitglied sind. Die Gesamtzahl der Mitglieder beträgt 29.
2010 Start des Café NeLe als offener Treff für Mütter und Väter und der Hebammensprechstunde. Unmittelbare Zusammenarbeit mit der Kinder-Kleiderei.
2009 Kauf des Rosenak-Hauses gemeinsam mit dem Caritasverband Bremen, Sanierung und Umbau. Einzug der SkF Geschäftsstelle, der SkF Beratungsdienste und der Kinder-Kleiderei sowie von Diensten des Caritasverbandes.
2008 Übernahme der Trägerschaft für die Kurenberatung, die zuvor vom Caritasverband Bremen durchgeführt wurde.
2004 Der Vorstand des SkF Bremen beauftragt den Caritasverband Bremen e. V. mit der Geschäftsbesorgung für den SkF.
1994 Start der Mutter/Vater-Kind-Einrichtung Haus Lea mit 6 Plätzen. 2017 Erweiterung auf 8 Plätze
(= 8 Mütter oder Väter mit einem oder zwei Kindern).
1989 Start der Kinderkrippe für Kinder von Alleinerziehenden in Verbindung mit Treffpunkt für Alleinerziehende. 1993 Erweiterung auf 16 Plätze. 2013 Einführung des Rechtsanspruches auf einen Krippenplatz. Aufgabe des Treffpunktes für Alleinerziehende. 2014 Kernsanierung des Gebäudes und Erweiterung auf 30 Plätze.
ca. 1980 Einrichtung einer Kinderkleiderkammer als flankierende Maßnahme der Schwangerschaftsberatungsstelle.
1979 Start der Erziehungs-, Familien- und Schwangerschaftskonfliktberatung. Seit 1984 Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung Mutter und Kind. 2001 auf päpstliche Weisung Ausstieg aus der Konfliktberatung.
1968 Umbenennung des Vereins in "Sozialdienst katholischer Frauen"
1953 Die Kaufmannsfamilie Erling überstellt dem Verein ihre Stadtvilla in Schwachhausen für die Einrichtung eines Altenheimes für verwitwete und allein stehende katholische Damen. Im Zuge des demografischen Wandels und der zunehmenden Pflegebedürftigkeit älterer Menschen wird es ausgebaut und zu einem Altenpflegeheim weiter entwickelt. 2003 Gründung der Haus St. Elisabeth gGmbH als neuer Träger. Der SkF Bremen hält 49 % Gesellschafteranteile, der Caritasverband Bremen 51 %. Die Einrichtung wird komplett saniert.
1950er Jahre 450 Vormünder (Frauen und Männer) übernehmen 660 Vormundschaften. Der Verein ist im Jugendamtsausschuss, in der Jugendgerichtshilfe und in der Gerichtshilfe für Erwachsene aktiv. 1992 tritt das neue Betreuungsgesetz in Kraft: statt Vormundschaft und Pflegschaft wird nun gesetzliche Betreuung durchgeführt. 2004 wird dieses Angebot aufgegeben.
1925 Erwerb eines Hauses in Huchting für ein Säuglingsheim mit Mütterstation. 1927 Verlegung nach Vegesack. 1935 übernimmt der Katholische Gemeindeverband die Trägerschaft für diese Einrichtung.
1922 Kauf eines Hauses in der Düsternstraße, welches das erste katholisches Mädchenheim in Bremen wird. Nach Umzug in die Kohlhökerstraße 1928 wird es um eine Nähstube ergänzt, um arbeitslosen Frauen eine Verdienstmöglichkeit zu schaffen. Das Mädchenheim wird 1951 zu einem Altenheim umgenutzt, dies wird 1971 aufgegeben.
1921 eröffnet ein erstes Büro in der Dechanatstraße.
1911 werden bereits 310 Menschen betreut, darunter 182 uneheliche Kinder.
1910 Am 10. März Gründung des "Katholischen Fürsorgevereins für Mädchen, Frauen und Kinder". Vorsitzende: Josepha Erling. Ort: Privathaus Erling.
Verbindung zum Jugendgericht und zur Bremer Zentrale für Jugendfürsorge,
Besuche in Familien, Krankenhäusern und Gefängnissen.
Wer mehr über die Geschichte des SkF Bremen erfahren möchte, kann in der Geschäftsstelle kostenfrei die Dokumentation "Von Mutters Verein zum Sozialdienst katholischer Frauen erhalten", welche zum 100jährigen Jubiläum des SkF Bremen von Wilhelm Tacke erstellt wurde.