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Stand: 04.07.2016

Pressemitteilung

Wandel dringend notwendig

SkF ist entsetzt über das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs

Seit einigen Wochen liegen die Ergebnisse der Studie "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz" vor. In vielen Gesprächen mit ehrenamtlich und beruflich Engagierten im SkF ist spürbar, dass wir alle entsetzt sind; entsetzt über das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs und wütend über den bisherigen Umgang mit Opfern und Tätern. Zornig macht uns vor allem, dass dem offenkundig erhebliche strukturelle Mängel zu Grunde liegen. Der SkF sieht ein systematisches Verdrängen, Verschweigen, Verleugnen und Ignorieren der verantwortlichen Amtsträger der katholischen Kirche.
Für uns als ehrenamtliche und berufliche Mitarbeitende ist diese Situation ausgesprochen schwierig. Das Zutrauen in die katholische Kirche ist erschüttert und unsere Loyalität der Kirche gegenüber wird auf eine empfindliche Probe gestellt.

Wir erwarten eine wirklich konsequente Aufarbeitung mit externer Kontrolle und Weitergabe aller relevanten Fakten an die Staatsanwaltschaften. Es muss unmissverständlich klar sein, dass Rechtsbrüche konsequent geahndet werden. Innerhalb der Kirche muss es eine Atmosphäre geben, die Konflikte und Kritik zulässt und sie als konstruktiv förderlich anerkennt.

Da offenkundig gerade die Machtstrukturen innerhalb der katholischen Kirche den Missbrauch begünstigen, erwarten wir hier spürbare und erkennbare Veränderungen. Strukturen, die Missbrauch bedingen, müssen überwunden werden.

Die Stärkung eines selbstbewussten Umgangs mit Sexualität und die Förderung von Grenzziehung gegenüber übergriffigem Verhalten ist darüber hinaus dringend notwendig. Dafür setzt sich der SkF als Frauenwohlfahrtsverband seit langem beispielsweise mit Angeboten der Gewaltprävention und der Sexualpädagogik entschieden ein.